Monheim. Wenn nach einer Natur – Katastrophe von Einsatz – Teams, die ins Krisengebiet reisen, die Rede ist, ist der erste Gedanke: „Die Helfer fahren, um Leben zu retten.“ Der Monheimer Frank Odendahl leistete einen humanitären Hilfseinsatz im Erdbebengebiet in Taiwan. Der 29 – Jährige kümmerte sich um die Toten. Mit 16 weiteren deutschen Bestattern flog er für die „Embalmer of Germany“ nach Asien.
Die „Embalmer“ – übersetzt heißt es Einbalsamierer – waren erstmals beim Beben in der Türkei im Einsatz. 40 deutsche Bestatter, die eine Spezialausbildung zum Einbalsamierer absolviert haben, gehören der neuen Organisation an. Nach dem erfolgreichen Einsatz in der Türkei forderte die taiwanesische Regierung die Hilfe der deutschen Spezialisten an.
Für Frank Odendahl bedeutete dies, über Nacht Koffer packen, und dafür zu sorgen, dass es im heimischen Bestattungsunternehmen auch während seiner Abwesenheit weiter geht. „Wir sind ein Familien – Betrieb. Da ist es nicht leicht, von heute auf morgen wegzufahren“, erklärt Odendahl, der unterstreicht, „ dass unsere Hilfe ehrenamtlich ist. Wir bekommen keinen Pfennig.“
Dafür ist der persönliche Einsatz hoch. So hätte Odendahl in Taichung lieber im Zelt geschlafen. Die Gruppe war jedoch im Hotel untergebracht. Odendahl: „Beim Nachbeben der Stärke 6,8, wenn alles wackelt, bekommt man es natürlich mit der Angst zu tun.“
In der Türkei versorgten die Helfer rund 700 Verstorbene mit formalinhaltigen Lösungen, wodurch der Verwesungsprozess und die Seuchengefahr stark eingedämmt wurde.
Da in Taiwan die Opfer zum Teil schon bestattet oder eingefroren waren, konzentrierte sich die Arbeit der Deutschen auf Hygiene und Desinfektionsmaßnahmen. Darüber hinaus halfen die Bestatter bei der Identifizierung von meist zur Unkenntlichkeit verstümmelten Körpern. „Es war die ganze Tragik der Angehörigen zu spüren“, sagt Odendahl, der gleichfalls große Dankbarkeit der Bevölkerung erfuhr. Und auch Dank des Außenministers für europäische Angelegenheiten Jason C. Hu, der dem Monheimer eine Armbanduhr schenkte.
Aus Neue Rhein Zeitung vom 07.Oktober 1999
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